> Stadt Wehlen <


Stadt Wehlen befindet sich im Randbereich des Nationalparks Sächsischen Schweiz. Im Elbtal gelegen, wurde es früher auch ganz romantisch, als "Wehlstädtl" bezeichnet. Errichtet wurde es auf dem Schwemmland des Wehlener Baches. Heute gehört zu Wehlen neben der eigentlichen Stadt, auch die beiden Ortsteile Pötscha (erste Erwähnung 1501) und Zeichen (erste Erwähnung 1432).

Mit seiner hervorragenden Verkehrsanbindung an den öffentlichen Personennahverkehr ist Wehlen Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen in die Felsenwelt der Sächsischen Schweiz. Der berühmte historische Malerweg führte einst, aus dem Uttewalder Grund kommend, durch Stadt weiter bis nach Rathen. Auch der im Jahre 2000 eigeweihte neue Malerweg, führt heute durch Stadt Wehlen.

Geschichte der Stadt:

Die Entstehung und Entwicklung der Stadt und seiner beiden Ortsteile ist eng mit der Elbe Verbunden und lässt sich in etwa als "Die Burg im oder am großen Walde" übersetzen.

Stadt Wehlen- Blick von der Burg auf den Markt
Blick von der Burgruine auf den Markt

Die erste Erwähnung einer Burg erfolgte, am 5. Dezember 1269 als "castrum Wylyn", durch den Meißner Markgrafen Heinrich den Erlauchten.[4]. Die Geschichte von Wehlen hängt eng mit der Burg, die auf einem Bergsporn über der Stadt liegt, zusammen. Ob nun zuerst die Burg oder eine kleine Siedlung am unteren Ausgang des Wehlener Grundes entstanden sind, ist nicht mehr sicher nachvollziehbar. Vermutet wird aber, dass die Burg lange vor der Siedlung errichtet wurde.

Zunächst gehörten Burg und Land zur böhmischen Krone, bis dieses nach zahlreichen Fehden und Kleinkriegen dem Bistum Meißen und später den Wettinern in die Hände viel. Die wechselvolle Geschichte der Burg wird sehr ausführlich im Buch von Dr. Alfred Meiche "Die Burgen und vorgeschichtlichen Wohnstätten der Sächsischen Schweiz" beschrieben.

Bereits im 15. Jh. erhielt Wehlen das Stadtrecht und durfte sich ab jetzt Stadt Wehlen nennen. Die Elbschifffahrt spielte für die Entwicklung Wehlens eine nicht unwesentliche Rolle, weil hier zum Beispiel auch Elbzölle erhoben wurden. Das brachte ihr auch das Privileg des Anlegens von Schiffen und das freie Aus- und Einladen der Fracht ein. Wehlen war und ist einer der kleinsten Orte mit Stadtrecht und hatte 1542 nur 42 Einwohner. In der Folgezeit wuchs die Stadt recht schnell und hatte 1772 bereits 600 Einwohner.

Für die ersten Besucher der Sächsischen Schweiz, war Wehlen kein sonderlich einladendes Städtchen. Sie zogen den Weitermarch nach Rathen vor, um dort zu Rasten und zu Übernachten.

So beschrieb der Lohmener Pfarrer Carl Heinrich Nicolai die Stadt in seinem berühmten Buch "Wegweiser durch die Sächsische Schweiz" (Ausgabe von 1801), folgendermaßen: "indem man zum,Städtchen eintreten will, hat man auf einem hohen Berg über sich noch Rudimente von dem alten schlosse... Das Städtchen ist klein und unansehnlich, so angenehm sonst die Lage desselben ist. Schön ist besonders die Aussicht, die man unten an Elbe hat. Gegen Morgen zu ist die hohe Felsenwand, die sich von Wehlen bis Rathen hinzieht auffallend."

Der sich ab 1800 entwickelnde Tourismus brachte der Stadt zusätzliche Einnahmen, zumal auch der Berühmte Malerweg durch Wehlen führte. Dies steigerte sich noch mit dem Aufkommen der Passagierschifffahrt auf der Elbe (1835) und dem Bau der Eisenbahnstrecke durch das Elbtal im Jahre 1851.

Im Jahre 1883 riss man die alte, spätgotische Kirche wegen Einsturzgefahr ab. Diese befand sich direkt unter der alten Burg und erbaute an einer anderen Stelle die neue Kirche. Im Jahre 1896 erfolgte der Neubau des Rathauses von Stadt Wehlen.

Glaubt man historischen Quellen, sollen bis ins 19.Jh. hinein auch einige Weinberge bei Stadt Wehlen existiert haben.

Die Burg von Stadt Wehlen:

Wie schon erwähnt, wurde ein "castrum Wylyn" im Jahre 1269 erstmals erwähnt. Der genaue Erbauungszeitpunkt des "castrum Wylyn" liegt im Dunkeln der mittelalterlichen Geschichte verborgen. Der Meißner Markgraf, Heinrich der Erlauchte (1218- 1288), soll die Burg vor allem im Herbst recht häufig aufgesucht haben. Diese Jahreszeit war für den Markgrafen, einem leidenschaftlichen Jäger und Falkner, der ideale Zeit um auf die Jagd zugehen. Die Wälder beherbergten in dieser Zeit noch reichlich Bären, Wolfe und Luchse, und ließen auf reichlich Beute hoffen.

C.A.Richter-Blick auf Wehlen um 1830
C.A.Richter-Blick auf Wehlen (um 1830)

Die Burg hatte eine Ausdehnung von 80 m Länge und 15 m Breite und war nur von Osten her über den Steinrückenweg erreichbar. Über eine Zugbrücke, die einen künstlichen Graben überbrückte, war sie vor Angriffen recht gut geschützt. Das die Burg in der damaligen Zeit von großen Bedeutung war, hat sie unter anderem dem Umstand zu verdanken, dass sie im damaligen Grenzgebiet zwischen Böhmen und Sachsen lag. Auch stellt der Steinrückenweg eine alte historische Wegeverbindung zwischen Wehlen und den Hinterland dar. Er Verband die Stadt mit der Wehlwiese im Basteiwald liegend, und führte weiter nach Rathewalde, über die Hohburkersdorfer Höhe bis nach Stolpen. Schon vor Heinrich dem Erlauchten wechselte die Burg mehrfach zwischen Böhmischen und Meißnerischen Besitzern. Heinrich soll in deren Besitz durch seine Heirat (1245) mit der böhmischen Prinzessin Agnes gekommen sein.

Nach dem Tod von Heinrich dem Erlauchten im Jahre 1288 wurde die Burg immer wieder verpfändet, getauscht und verkauft. Dabei wird immer wieder die Familie von Köckerritz erwähnt. So ging es weiter bis zum Ende des 15. Jh. wobei die Bedeutung der Burg als Grenzwarte nach dem Vertrag von Eger immer weiter zurückging. Auch als Verwaltungssitz verlor die Burg ab 1547 an Bedeutung. Dieses Gebiet wurde von Kurfürst Moritz in drei Ämter aufgeteilt (Lohmen, Wehlen und Hohnstein). Wehlen das schwächste Amt, wurde später mit Lohmen vereinigt, und den Verfall und Abriss preisgegeben (nach 1450). Zu dieser Zeit war die Burg sicherlich schon in einem schlechten baulichen Zustand.

Sowohl auf den Bildern von C.A. Richter als auch der Landschaftsmaler Johann Alexander Thiele (1685 - 1752) sind die Türme der einst stolzen Burg noch gut zu erkennen. Heute sind von der Burg nur noch die Umfassungsmauern erhalten.

Später verlor die Burg zunehmend an Bedeutung. Bereits Mitte des 16. Jh. wurde die Burg nicht mehr als Wehr- und Wohngebäude genutzt. Im Jahre 1555 verschenkte der Sächsische Kurfürst August "das alte Holz und Eisenwerk an den unbewohnten Schlosse zu Wehlen" den Hohnsteiner Schösser Schultheis. Den Rest durften sich die Wehlener Bürger aneignen. Zwei Jahre später 1557 wurde Anfrage von Neustadt in Sa. Fenster, Türen und sonstiges für den Bau von Kirche und Rathaus zugestanden.

In den Jahren 1787-88 führten mehrere Mauerabbrüche, bei denen auch ein Haus zerstört wurde, zu weiteren kostspieligen Abrissen an der Burgruine. Die abgetragenen Steine wurden unter anderen für Uferbauten an der Elbe bei Meißen verwendet [6].

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J.A.Thiele - Burgruine von Stadt Wehlen (Ölgemälde) um 1742
Ölgemälde J.A.Thiele (um 1742)
Burgruine von Stadt Wehlen

Wer heute von der Südseite auf das Plateau der ehemaligen Burg aufsteigt, erblickt zahlreiche Häuser die mit der Burganlage verschmelzen. Der Grund, nach 1800 wurde mehreren Wehlener Bürgern der Bau von kleinen Häusern in den Außenbereichen der Burg erlaubt.

Am 18. Juli 1882 wurde die Burg vom Sächsischen Staatfiskus an den Gebirgsverein für die Sächsische Schweiz (damals noch Gebirgsverein für die sächsisch- böhmische Schweiz) verkauft. Der Kaufpreis betrug damals nur 300 Mark. Dieser günstige Kaufpreis war aber an Bedingungen geknüpft. So mußte die Ruine als öffentlicher Aussichtpunkt erhalten werden und durfte vom Verein nicht verkauft werden. Treibende Kraft für den Kauf war der damalige Vorsitzende des Vereins Professor Dr. Ruge.

Die Treppe von der Südseite her war vom Gebirgsverein schon im Jahre 1880 und jene von der Nordseite 1887 errichtet wurden. Da in den folgenden Jahrzehnten auch Stützmauern einzubrechen drohten, entstanden dem Verein für deren Sanierung erhebliche Kosten.

Im Jahre 1896 wurde ein Siegesdenkmal auf dem Plateau errichtet. Gestiftet wurde es vom Ingenieur Mennecke aus Stadt Wehlen. Es hat sich auf der Ostseite befunden wo sich heute eine Sitzgruppe befindet. Über den Verbleib des Denkmals ist mir nichts bekannt. An der Stelle des ehemaligen Standorts befindet sich heute eine Sitzgruppe. Mit ist nur ein Foto mit der mit dem Denkmal bekannt. Es stammt von Otto Hahn und wurde 1932 aufgenommen.

Das heute noch erhaltene halbrunde Gebäude an der Nordseite der Burg, die sogenannte Trommel. Es soll noch bis 1985 bewohnt gewesen sein. Bei Instandsetzungsarbeiten 1953/54 wurde ein Pestgrab mit menschlichen Skeletten entdeckt.

In vergangenen Zeiten ist einer der ältesten Wege von

Die Schiffsmühle von Stadt Wehlen:

Stadt Wehlen mit Burg und Schiffsmühle 
						(B.Grundmann 1755)
Stadt Wehlen mit Burg und Schiffsmühle
B.Grundmann 1755

Schiffsmühlen stellten eine alternative für Dörfer und Städte dar, die keine Bäche oder kleinen Flüsse in der Nähe hatten, aber an größeren Flüssen lagen. Diese Situation war für die Stadt Wehlen zutreffend. Voraussetzung für den Bau von stationären Mühlen war nämlich ein gleichmäßiger Wasserfluß, und die Möglichkeit der Errichtung eines Mühlgrabens der eine Regulation des Wasserdurchsatzes erlauben. Der Bach, der aus dem Wehlgrund kommt führt selten Wasser und war für den Bau einer Mühlen völlig ungeeignet.

Schon in alten Überlieferungen aus dem 6. Jh. wird von Wassermühlen am römischen Hofe Kaiser Justinian I. berichtet. Man nutzte durch Verankerung mehrerer Kähne im Fluss die Wasserströmung als sogenannte unterschlächtige Wasserkraft aus. Etwa zu Beginn des Mittelalters zeigten sich schon an vielen Flüssen quer durch Europa solche Mühlen. Dabei wurde außer Getreidemahlen auch Holz geschnitten sowie Weine und Früchte gequetscht und letztlich Öle gepresst. Das Prinzip blieb in der Regel immer das gleiche. Ein Hausschiff und ein mit dem Wasserrad verbundenes Wellschiff wurden an der strömungsreichen Seite im Fluss mit starkgliedrigen Ketten und außerdem mit Tauen an Land befestigt. Mit einem Seil zwischen der schwimmenden Mühle und dem Ufer konnte je nach Wasserführung der Standort verändert werden. Zwischen Mühle und Ufer wurde ein Holzsteg gelegt. Das gesamte Mühlschiff und die Aufbauten bestanden aus Holz. Das Hauschiff beherbergte außer der Maschinerie für das Mahlen auch eine gewisse Räumlichkeit zum Wohnen. Mit dem Wellschiff wurden das im Strom arbeitende Mühlrad und die zum Hausschiff führende Mühlwelle stabil gehalten. Abmessungen von zehn Metern Länge, 14 Metern Breite, und drei Metern waren für die Elbe typisch.

Zur Zeit der Reformation (nach 1517) wurden zum Beispiel auf der Elbe schon 534 Schiffsmühlen gezählt. Die Liegeplätze waren an den verschiedenen Orten des Flusses, immer abhängig von günstiger Strömung, aber auch von vorhandenen Wegen für die Zufahrt des Mahlgutes. Bei niedrigem Wasserstand oder Wetterunbilden kam es oft zu Zwistigkeiten zwischen den Schiffern, Flößern und Schiffsmühlen wegen der Einengung des schiffbaren Wassers. Besonders für die Bomätscher waren die am jeweiligen Ufer vertäuten Schiffsmühlen arge Hindernisse. Die an der Leine von 10 bis 20 Männern flussauf gezogenen Lastkähne mussten umständlich um die Hindernisse gebracht werden.

1721 betrieb man in Kurfürstlichen Sachsen noch 84 Schiffsmühlen, 1836 waren es nur noch 20. In Wehlen wurde 1711 eine neue Schiffsmühle errichtet. Besonders gefährlich wurde es bei Hochwasser und harten Wintern mit viel Schnee und Eis. Die treibenden Eisschollen setzten den Holzkörper unter Wasser (dem Unterwasserschiff) schwer zu. Deshalb lag sie im Winter im Mühlbach fest verankert und durch einen Steinwall geschützt. Trotzdem riss sie sich mehrmals von ihrer Verankerung los. So etwa 1799 als bei schwerer Eisfahrt der Elbe sie beschädigt und bis in die Pirnaer Gegend abgetrieben wurde. Das notwendige Bugsieren stromauf zum alten Liegeort war eine schwere und teure Arbeit. Außerdem gab es vieles auszubessern.

Die Wehlener Schiffsmühle, ist urkundlich seit 1566 belegt. Die Schiffsmühle soll einmal abgebrannt und erneuert wurden sein. Jedes Jahr mit Frühlingsbeginn und dem einsetzenden Tauwetter wusste die Mühle wieder stromauf zum Standort "Schwarzgrund" gebracht werden. 1827 brach Feuer auf dem Mühlschiff aus, konnte aber gelöscht werden. 1876 wurde sie vom Besitzer auf Abbruch verkauft. Der Pontonartige Unterbau wurde von der Dresdner Gaststätte "Italienisches Dörfchen" erworben, um dort noch viele Jahre als schwimmendes Konzert- und Tanzpodium auf der Elbe zu dienen.

Eine ausführliche Beschreibung aller Mühlen in der Sächsischen Schweiz inklusive der Schiffsmühle von Wehlen wurde von Manfred Schober in zwei Büchern veröffentlicht "Die Mühlen der Sächsischen Schweiz: Rechtselbisches Gebiet" und "Die Mühlen der Sächsischen Schweiz: Linkselbisches Gebiet" .

Heimatmuseum und Pfanzengarten:

Pflanzgarten Stadt Wehlen
Pflanzgarten Stadt Wehlen)

Es begann im Jahre 1921 als von Dr. Walter Friese eine Heimatstube gegründet wurde, aus der sich seit 1952- zuerst unter Leitung des 1966 verstorbenen Erich Mädler- ein Heimatmuseum entwickelt.

Erhöht wird deren Wert durch die Einrichtung eines Pflanzgartens durch Hans Thumm. Eine Tafel aus Holz erinnert heute an Hans Thumm (1872- 1949) der diese Gartenanlage 1925 gründete. Mit Hilfe verschiedener Institutionen und Einrichtungen konnte der Pflanzengarten nach 1945 neu gestaltet werden.

Das Heimatmuseum wurde im Jahr 2001 Rekonstruiert. Es beherbergte in den vergangenen Jahren unter anderem einen gläsernen Bienenstock der leider 2014 nicht mehr vorhanden ist.

Eingang: Lohmener Straße 18 Öffnungszeit: Mai bis Oktober, 8 - 18 Uhr, Auskunft: 035024 - 70413.

Naturgewalten:

Stadt Wehlen ist auf Grund seiner geographischen Lage gleich mehreren Gefahren ausgesetzt. Zum einen liegt die Stadt in einem Tal unmittelbar an der Elbe. Die Folge ist, dass sich der Fluss nicht ausbreiten kann sondern in die Höhe steigt. Zum anderem wurde die Stadt am Ausgang eines Talkessels (Wehlgrund) errichtet. Bei Unwettern im Einzugsgebiet des Tales, strömen riesige Wassermassen durch Wehlen in die Elbe.

Auf dem Markt erinnern heute Hochwassermarken an die Höchststände der Elbe.

Während der Anstieg der Elbe relativ langsam erfolgt und sich die Leute rechtzeitig in Sicherheit bringen können, kommen die Fluten aus dem Wehlgrund blitzschnell und mit großer Wucht.

So eine denkwürdige Katastrophe ereignete sich am 1. September 1922. Dabei wurden vier Häuser und zwei Brücken zerstört, sowie Sand und Trümmermassen bis in die Elbmitte gespült.

Historische Quellen Beschreiben das Ereignis folgendermaßen:

"Die am Sonntag den 1. September 1822 zum Haus des Herren, wohin die Glocken riefen, eilenden braven Wehlener achteten nicht auf den schon seit frühem Morgen herrschenden Regen, obwohl das einsetzende Gewitter immer stärker wurde. Das Tageslicht verblasste immer mehr, die Schrift der Gesangbücher in der Der den Pfarrer vertretende Kantor Märkel, hatte die Predigt gerade begonnen, als plötzlich, gleich einer Wahnsinnigen, eine Frau in die Kirche hereingestürzt kam. Mit bebender Stimme rief Sie: Rettet euch! Rettet euch! Die Flut kommt!

Durch die offenstehende Kirchentür vernahm man das Brausen der mächtigen Gewässer zwischen der Kirche und dem jenseitigen Hang. Das Bächlein aus dem Uttewalder Grund (heute Wehlener Grund und Uttewalder Grund) das sich bis nach Uttewalde und Lohmen hinstreckt, im zeitigen Frühjahr oder zu Regenzeiten sich bemerkbar macht, war mit einer furchtbaren Wasserflut angefüllt, die alles mitnahm was im Weg stand. Im Bereich des Marktplatzes wogte eine brausender See, ein Hinunterkommen ohne Gefahr für Leib und Leben war fast unmöglich. In rasender Eile schossen die Wassermassen nach dem Städtchen Wehlen herein, Schutt, Schlamm, entwurzelte Bäume, losgerissenen Felsen und große Quadersandsteine mit sich führend.

August 2010 - Unwetter im Wehlgrund
Unwetter im Wehlgrund (2010)

Tief in den Elbstrom hinein bildete sich von allen diesen Gegenständen ein förmlicher Damm. Die aus dem Haus des Herren eilenden Kirchgänger, deren Häuser aber jene Flut von der Kirche trennte, konnten über zwei starke Brücken das andere Ufer erreichen. Eine Viertelstunde später waren beide Brücken durch die Gewalt der entfesselten Elemente mit einer Hast hinweggerissen, dass der Einsturz der letzteren, einer eben über diese, ihren Kindern zueilende Mutter das Leben kostete".

Das Pirnaer Wochenblatt, vom 07.09.1822, vermeldet unter der Rubrik "kirchliche Nachrichten": "Die am 1. September vormittags 10 Uhr in Wehlstädtchen im Wasser verunglückte und am 4 cj, an der Postaer Fährbank angeschwommenen und daselbst gerichtlich aufgehobene Frau Eleonore Gäbler ist am 5. huj. christlicher Weise beerdigt worden". Für die 16 Familien denen es an Obdach gebricht, die alle ohne Kleidung, Brot und Holz sind ruft Pastor Ernst Friedrich Wilhelm Heinze zur Wohltätigkeit auf.

Infolge dieser ständig bestehenden Gefahr für die Stadt und deren Bewohner kam es in der Folgezeit zu umfangreichen Baumaßnahmen in der Stadt und im Wehlgrund. Der massive Ausbau des Bachbettes soll die Wassermassen kanalisieren und gerichtet in die Elbe ableiten.

Weitere Unwetter und anhaltende Regenperioden mit größeren Schäden im Wehlgrund ereigneten sich zum Beispiel am 26. Mai 1916 und in den Jahren 1958 und 2010.

Die Schäden im Jahre 2010 führten zu einer längeren Sperrung des Wehlgrundes. Die Flut hat ganze Abschnitte des Weges und Bachbettes, einschließlich der in der Vergangenheit errichteten Schutzbauten, weckgerissen und den Weg abschnittsweise unpassierbar gemacht.

Interessantes:

Eine Persönlichkeit die Wehlen auch international bekannt gemacht, hat war der Pfarrer, Lehrer und Insektenforscher Friedrich Märkel (1795-1860). Nach ihm ist heute die Grundschule von Stadt Wehlen benannt.

1692 wurden auf dem zum Kammergut Lohmen gehörigen Weinberge die sogenannten 10 Weinbergshäuser am Abhang des Burgberges und Steinrückens angelegt, 1766- 1768 die 6 Häuser auf dem "Hofegarten" am oberer Teil der Rosenstrasse. 1864 wurde der übrige Teil des Hofegartens, den die Stadt vom Kammergut Lohmen erworben hat, und als Baustellen verkauft. Ebenso 1873 der ehemalige "Schulgarten" wo die Villenkolonie nach Rathen steht [7].

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Interessante links :

- Homepage von Stadt Wehlen

- Essen und Trinken in Pötzscha, Dorf und Stadt Wehlen - Informationen zu Gaststätten

- Website Stadt Wehlen

- Pfarrhaus Stadt Wehlen - interessante Seite mit historischen Fotos

- Fähren auf der Elbe - Geschichte der Wehlener Fähre

- Bild von c.a. Richter

- Pflanzgarten - Erich Mädler

- Pflanzgarten - Hans Thumm

- Ein Schreckenstag in der Geschichte der Stadt Wehlen riedrich. Bernhard Störzner, Was die Heimat erzählt - Band 2

- Digitales Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen - Stadt Wehlen


Literaturquellen:

- [1] Jürgen Schmeißer- Der kleine Wanderführer - Sächsische Schweiz

- [2] Oskar Lehmann, Richard Leukroth- Die Bastei in der Sächsischen Schweiz

- [3] Quelle: Sächsische Schweiz - landeskundliche Abhandlung s. 243

- [4] Dr. Alfred Meiche "Die Burgen und vorgeschichtlichen Wohnstätten der Sächsischen Schweiz"

- [5] Die Mühlen der Sächsischen Schweiz Rechtselbischer Teil

- [6] Mitteilungsheft 11 - Arbeitskreis Sächsische Scweiz im Landesverein Sächsischer Heimatschutz e. V.

- [7] Meiche- Historisch- Topographische Beschreibung der Amtshauptmannschaft Pirna


Letzte Änderung am 10.03.2015

  Kontakt: goldi@hm-noroc.de


Wanderkarten
Sächsische Schweiz:


von Rolf Böhm

"Wanderkarte Basteigebiet inkl.Wehlen"


Wanderführer:

Wander- und Naturführer Sächsische Schweiz Gebiet (Wehlen,Rathen, Polenztal)

Ausführliche Beschreibung von Wanderungen mit vielen nützlichen Informationen zur Natur und Geschichte


Der neue Malerweg:

Malerweg-Wanderführer:
Auf den Spuren der Maler, Dichter und Komponisten des 18. / 19. Jahrhunderts


Der historische Malerweg:

von Frank Richter einem der besten Kenner des Malerweges


Geschichte der Bastei:

Die Bastei in Der Sächsischen Schweiz (1897)


Mühlengeschichte:

Die Mühlen der Sächsischen Schweiz:
"Rechtselbisches Gebiet"