Die Rathewalder Mühle



Rathewalder Mühle

Rathewalde ist ein typisch langgestrecktes Reihendorf, und liegt zwischen den Orten Lohmen und Hohnstein am Rande des Nationalparks Sächsische Schweiz. Es zieht sich von der Hohburkersdorfer Höhe, bis zum Eingang in den Amselgrund.

Am Einstieg in den Amselgrund standen früher zwei Mühlen. Die im Jahre 1699 erbaute Dorf-oder Obermühle existiert nicht mehr und befand sich in der Nähe der jetzigen Kirche [2]. Etwas tiefer im Amselgrund, an einer engen Stelle des Taleingangs gelegen, steht die ehemalige Nieder-oder Lochmühle, die sowohl Mahl- als auch Schneidemühle war. Nach 1900 wird sie nur noch als "Rathewalder Mühle" bezeichnet.

Wann sie errichtet wurde ist nicht bekannt. Sie wird aber schon von Mathias Oeder 1592/93 erwähnt, und in seine Karten eingezeichnet. In den folgenden Jahrhunderten kam es immer wieder zu Besitzerwechseln und Umbauten.

Der Wasserbedarf wird vom Grünbach gespeist der an der Südseite der Hohburkersdorfer Höhe entspringt, und im Unterdorf von Rathewalde in den Amselgrund einmündet. Nachdem er den Amselfall und den Amselsee passiert hat, mündet er in Rathen in die Elbe. Normalerweise ist der Grünbach ein ruhiges nicht sehr ergiebiges Gewässer, aber immer wieder kam es nach Unwettern zu großen Schäden. So kam es zum Beispiel am 25. Mai 1906 zu einem verheerenden Gewitter über Rathewalde. Der Grünbach verwandelte sich innerhalb kürzester Zeit in einen reißenden Strom und verursachte große Schäden an der Mühle [2]. Ähnliches soll sich im Jahr 1912 wiederholt haben. Auch das Hochwasser 2010 hat wieder Schäden an den Gebäuten verursacht.

Historische Postkarte der Rathewalder Mühle (Unwetter 1912)
Historische Postkarte
Rathewalder Mühle (Unwetter 1912)

Seit der touristischen Erschließung des Gebietes gilt der Weg in den Amselgrund als ein Zugangsweg in die Felsenwelt der Sächsischen Schweiz. Die steigenden Besucherzahlen wurden durch einen zusätzlichen Gaststättenbetriebder Mühlenbesitzer, zu einem lukrativen Zusatzgeschäft.

Zu DDR Zeiten wurde die Rathewalder Mühle als öffentliche Gaststätte und Ferienheim für einen Dresdner Betriebes genutzt. Nach 1990 wurde der Betrieb eingestellt.

Nach vielen Jahren des allmählichen Verfalls ist seit 2004 ist wieder Leben in die alte Mühle eingekehrt. Nach ersten Renovierungsarbeiten hat mittlerweile wieder eine Gaststätte mit Biergarten geöffnet.









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Literaturquellen:

-[2] Manfred Schober - Die Mühlen der Sächsischen Schweiz: Rechtselbisches Gebiet

-[1] Richard Vogel- Werte unserer Heimat (Gebiet Königstein)


Letzte Änderung am 02.12.2021