Der Basteiweiher


Von der Krötenpfütze zum Basteiweiher:

Basteiweiher
Basteiweiher

Ein einzigartiges Kleinod, das man in dieser Form auf dem Bergrücken der Bastei nicht vermutet, ist der Basteiweiher. Ursprünglich nannten ihn die Einheimischen nur "Krötenpfütze", da er sehr klein und unscheinbar war. Er wurde ausschließlich durch Niederschläge gespeist.

Um 1897 verlegte der Gaststättenbetreiber eine Wasserleitung von der Nähe Lohmens zur Bastei. Ein Teil des nicht benötigten Wassers wurde dabei in die Krötenpfütze geleitet und füllte sie dadurch beträchtlich an. Der entstandene "Basteiweiher", so nannte man den entstandenen Teich, sollte das Prunkstück des Gaststättengeländes werden.

Umfangreiche Baumaßnahmen folgten, und mit deren Abschluss war ein wunderbarer Gondelteich entstanden, der sich perfekt in die Natur einfügte. Der Pächter des Basteihotels schaffte Gondelkähne an, und vermietete diese an Besucher des Basteigebietes.

Schon nach 1920 ließ die Nutzung nach, und wurde gegen 1935 völlig eingestellt. Ein Grund dafür, ist die Fertigstellung des attraktiveren Amselsees im Amselgrund, durch die Gemeinde Rathen.

Ein Prospekt aus dem frühen 20. Jahrhundert zeigt den Basteiweiher mit einer Insel in der Mitte, zu der eine Brücke führte. Am Ufer stand ein Pavillon und mehrere Sitzbänke die ausreichend Platz für Wanderer boten. Auf dem See fuhren Ruderboote und das gesamte Gelände war von einem Holzzaun umgeben. Ein herrliches Stück Erde, welches sicher auch heute noch mit Begeisterung genutzt würde.


Was wurde aus dem Basteiweiher?

Basteiweiher mit Pavillionaussicht
Basteiweiher mit Pavillionaussicht

Leider ließ man den Weiher zu DDR- Zeiten völlig verkommen und die Anlagen verfielen zusehends. Mit dem zunehmenden Autoverkehr wurde 1973 der Bau eines großen Parkplatzes beschlossen, und der Weiher musste 1974 endgültig weichen. Man betonierte einen kleinen Teil des Weihers ein, und nutzte den Rest von ca. 10*10 m als Feuerlöschteich. Dieser ist heute noch erhalten, und befindet sich gegenüber der jetzigen Bushaltestelle.

Der Rest des Geländes dient heute als Parkplatz für Hotelgäste und Mitarbeiter der Bastei sowie als Wendeschleife und Haltestelle für den öffentlichen Personennahverkehr und private Bus- und Fuhrunternehmen.

Basteiweiher um 1900
Basteiweiher um 1900


















Literaturquellen:

-[1] Oskar Lehmann, Richard Leukroth- Die Bastei in der Sächsischen Schweiz

-[2] Basteianzeiger der Gemeinde Lohmen, Nr.7 2016

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Letzte Änderung am 19.06.2023


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