Lilienstein


Lilienstein- Gaststätte

zunehmende Tourismus an den Attraktionspunkten der Sächsischen Schweiz, wie der BASTEI und dem bei Hohnstein gelegene Brand, die beide für ihre atemberaubenden Aussichten bekannt sind, verlangten auch nach einer Bewirtung der Besucher.

Lilienstein Gaststätte
Lilienstein Gaststätte

Jeder Aussichtspunkt dessen Besucherverkehr sich im Laufe der Zeit steigerte, benötigte auch eine Versorgungseinrichtung. Es begann meist mit einer "fliegenden Verpflegungsstelle". Wo man an Sonn- und Feiertagen Getränke und einfache Speisen aus dem Tragekorb verkaufte. Später folgten ausgebaute Überhänge und Rindenhütten. Schließlich errichtete man massive Gebäude, die sich zum Hotel hin steigerten. Der Lilienstein hat in dieser Hinsicht eine ähnliche Geschichte vorzuweisen.

Noch 1813 schrieb Albert Schiffner in seiner Beschreibung der sächsisch-böhmischen Schweiz über den damals noch geringen Besuch des Liliensteins: " Dieser ist der Mangel einer Kaffeewirtschaft und Schnapsbube, deren Anlage aber wieder niemand wagen will, weil der Lilienstein nicht am Hockstein- oder Brandwege steht".

Nach einer wechselhaften Geschichte gibt es auch noch heute eine einfache und schlichte Gaststätte auf dem Lilienstein. Öffnungszeiten und Kontakt unter: "Gaststätte Lilienstein"




Die erste Gastwirtschaft auf dem Lilienstein

Schon am 18. August 1837 wird im Pirnaer Anzeiger durch die Witwe Nitzschner auf dem Lilienstein ein Konzert angekündigt, welcher Art es auch immer gewesen ist. Zu dieser Zeit hat bestimmt schon eine einfache sogenannte fliegende Bewirtschaftung existiert.

Dann erschien ein Carl Pallmann aus Ebenheit als Wirt. Als Steinbruchs- und Hausbesitzer konnte er die materiellen Voraussetzungen für einen Hausbau auf dem Lilienstein erbringen und es wird durch Carl Pallmann im Jahre 1873 ein erstes Gasthaus errichtet. Teile der ehemaligen Burganlage sollen dabei verwendet worden sein.

In der Zeitschrift "Über Berg und Tal" vom 15. Mai 1871 steht eine Annonce mit folgendem Text: "Die Restauration auf dem Lilienstein (eine Stunde von der Eisenbahn und Dampfschiffstation Königstein) empfiehlt sich den geehrten Reisenden und Touristen als einen der anerkannt schönsten Aussichtspunkte der ganzen Sächsischen Schweiz. Guter Platz für körperliche Erfrischungen."

Achtungsvoll Carl Pallmann

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Familie Bergmann

Nach Carl Pollmann ging die Gastwirtschaft 1871 in den Besitz der Fam. Bergmann über. Drei Generationen der Bergmanns bewirtschaften fast 100 Jahre lang die beliebte Berggaststätte.

Durch den zunehmenden Besucherverkehr reichten bald die Unterkunftsmöglichkeiten für die Gaste nicht mehr, und so wurde im Winter 1884 das alte Wirtshaus abgerissen und im darauf folgenden Jahr ein stattliches und geräumigeres errichtet. Ein hölzerner Aussichtsturm und ein Aufzug waren weiter wichtige Baumaßnahmen.

Seit dieser Zeit führte man den Gaststättenbetrieb ganzjährig durch. Für Übernachtungen standen 15 Betten zur Verfügung. Im Jahre 1893 erfolgte ein Anbau, indem ein Speisesaal errichtet wurde. Er hatte die Größe von 100 qm. In Richtung Bastei und Polenztal schloss sich eine Veranda an.

Lilienstein Gaststätte (alte Postkarte)
Lilienstein Gaststätte

Gondeln auf dem Lilienstein
Gondeln auf dem Lilienstein

Erweiterungsbauten an der Gaststätte erfolgten in den Jahren 1895 und 1907.

Im Jahre 1907 kaufte der Forstfiskus die Baulichkeiten, ansonsten herrschte in den Zuständigkeiten ein ziemliches Durcheinander. Der Lilienstein gehörte politisch mit dem Forstrevier nach Hohnstein, ebenso kirchlich jedoch konnten kirchliche Angelegenheiten in Königstein erledigt werden. Auch postalisch war Königstein zuständig. Die Kinder gingen in Halbestadt zur Schule. Amtsgericht und Polizei befanden sich in Schandau. Die Schlachtsteuer wurde in Waltersdorf entrichtet, doch für die Fleischbeschau war Porschdorf zuständig.

Unterhalb der Gaststätte wurde eine große Zisterne angelegt. Sie diente nicht nur zur Kahnfahrt, wenn es auch einige Aufnahmen davon gibt, sondern der Eisgewinnung. Dieses Eis- im Bergkeller eingelagert- konnte bis in die Sommermonate verwendet werden.


In den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde von Waltersdorf her eine Wasserleitung auf den Lilienstein gelegt. Diese brachte eine große Erleichterung mit sich, da bisher das kostbare Nass per Aufzug nach oben kam.


Gaststätte nach der Familie Bergmann

Ende der 90-ziger Jahre kam es zu einem Rückbau der dem Freistaat Sachsen gehörenden Gaststätte. So wurde zum Beispiel die obere Etage des Gasthauses abgebrochen. Im Mai 1999 wurde die Gaststätte auf dem Lilienstein wiedereröffnet und seitdem von der Fam.Römer betrieben.

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Interessante links :

"panoramabild"

- Ahnentafel Clara Selma Peterson (war mit einem Bergmann verheiratet)


Letzte Änderung am 01.07.2023