Kirchweg


Der Kirchweg ist eine alte Verbindung zwischen den Orten Waltersdorf und Königstein und verläuft auf der Ostseite um den Liliensteins herum. Waltersdorf selbst, besitzt keine eigene Kirche. Da Waltersdorf aber kirchlich zu Königstein gehörte, wurde dieser Weg von den Waltersdorfern zum Kirchenbesuch in Königstein benutzt.

Wegenamen wie Leichenweg, Pfarrweg und auch Kirchweg sind alte Wege und Straßen, die mehrfach in der Sächsischen Schweiz auftauchen, und den gleichen Hintergrund haben.

Gedenkstätte am Kirchweg
Gedenkstätte am Kirchweg

Der am Weg gelegene "Waldfriedhof am Sellnitzgrund" ist Ruhestätte für über einhundert vertriebene, die nach dem zweiten Weltkrieg ihre alte Heimat verlassen mussten.

Während des zweiten Weltkrieges befand sich im Wald wischen Kirchweg und Sellnitzgrund ein Barackenlager der Organisation Todt. In diesem Lager waren amerikanische Kriegsgefangene untergebracht [1]. Das Lager steht im Zusammenhang mit dem Bau von Rüstungsanlagen in Königstein (Schwalbe II) . Am 31. Januar 1945 ist von 930 und am 28.02.1945 von 578 Häftlingen die Rede. Sie wurden zum Zum Arbeiten an der Gaststätte "zum Einsiedler" bei Rathen mit einer Fähre über die Elbe gesetzt [1].

Nach Ende des Krieges wurden die Baracken, wie schon erwähnt, als Notquartier für deutsche Vertriebene verwendet. Diese stammten meist aus Tetschen, Leitmeritz, Schluckenau und anderen Orten.

Für viele der meist schwachen und älteren Menschen, die ihre alte Heimat verlassen mussten, wurde dieser Ort die letzte Ruhestätte. Wann die Gedenkstätte errichtet wurde ist mir leider nicht bekannt!

Im Herbst 2013 wurden mehrere Sicherheitsgründen die großen Roteichen am Gedenkstein gefällt. Als Ersatz wurden Ebereschen gepflantzt.

Heute ist Der Kirchsteig Bestandteil eines vielbegangenen Wanderweges vom und zum Lilienstein, mit den Ausgangspunkten in Rathen und Königstein.






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Literaturquellen:

-[1] Geschichte von Pirna


Letzte Änderung am 12.11.2013

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