Dem Neustädter Pfarrer Magister Wilhelm Leberecht Götzinger kommt das Verdienst zu, am Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jh. Die einzigartige Landschaft der Sächsischen Schweiz in ihrer Gesamtheit zum ersten Male erforscht und beschrieben zu haben. Ihren literarischen Niederschlag fanden seine heimatkundlichen- heimatgeschichtlichen Arbeiten in zwei Büchern, der im Jahre 1786 erschienen „Geschichte und Beschreibung des Chursächsischen Amts Hohnstein mit Lohmen“ und der im Jahre 1804 (2. Auflage 1812) gedruckten Reiseführer „ Schandau und seine Umgebung oder Beschreibung der sogenannten sächsischen Schweiz“.
Götzinger war aber nicht der erste und einzige, der um die Wende vom 18. Zum 19. Jh. angeregt von der von Rousseau ausgelösten schwärmerischen Hinwendung zur Natur auf die Sächsische Schweiz und ihre Schönheiten hinwies. Götzinger war die Landschaft seit seiner frühen Kindheit vertraut. Bei Wanderungen war er selbst in die entlegensten Winkel gekommen. Als Kind strebte er eine möglichst umfassende Bildung an. Ihn interessierte deshalb bei der Erforschung und Beshchreibung der Sächsischen Schweiz die naturkundlichen Bereiche ebenso wie die der Geschichte und Volkskunde. Die den Büchern an vielen Stellen eingefügte Hinweise auf geologische, botanische und faunistische Besonderheiten zeugen von den reichen naturwissenschaftlichen Kenntnissen des Verfassers.
Reisende verewigten sich:
Noch 1804 rät Pastor Götzinger, sich bei Reisen durch die sächsische Schweiz mit einem eisernen Instrument, Pinsel und Farbe zu
versehen, um seinen Namen an die Felsen der bekannten Orte „ anzuzeichnen“. Da diese Unsitte so um sich griff, dass nach wenigen
Jahren die „für die Ewigkeit“ eingemeißelten Zeichen „ immer wieder verdrängt wurden und am Ende kein Platz mehr übrig blieb“,
legte er 1807 für den Kuhstall ein „Stammbuch“ an, in dem die Reisenden sich verewigen konnten. Das Beispiel machte Schule, und
bald wurden in vielen Gaststätten und Restaurants Gästebücher ausgelegt.
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- Wikipedia- Wilhelm Leberecht Götzinger
- Reisekarte von Wilhelm Leberecht Götzinger
- Wikisource- Wilhelm Leberecht Götzinger
Letzte Änderung am 10.10.2011 |
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