>>>>>>>>> Wanderfalken <


Das Wanderfalkenprojekt in der Sächsischen Schweiz: Das Elbsandsteingebirge war früher eines der wesentlichen Reproduktionszentren im Felsbrüterareal des Wanderfalken in Europa. Noch 1950 konnte man von einem Brutbestand von 12 felsbrütenden Wanderfalkenpaaren ausgehen, welcher in etwa auch dem Bestand der Vorkriegszeit entsprochen haben dürfte. Unkontrollierter Einsatz verschiedener Pestizide wie DDT, ließen nach dem 2. Weltkrieg weltweit die Populationen dieses hochspezialisierten Greifvogels zusammenbrechen.

Infolge von Dünnschaligkeit der Eier kam es teilweise zum Totalausfall der Reproduktion in einzelnen Regionen. In vielen europäischen Staaten verschwand der Wanderfalke als einheimischer Brutvogel. In der ehemaligen DDR, wo Anfang der fünfziger Jahre noch ca. 200 Paare horsteten, galt der Wanderfalke ab 1974 als ausgestorben. Im Elbsandsteingebirge starb der Wanderfalke in den siebziger Jahren aus. Die letzte erfolgreiche Brut gelang 1964. In Deutschland überlebten fortpflanzfähige Populationen nur im bayrischen Alpenraum und in Baden- Württemberg. Wohl stabilisierten sich diese überlebenden Wanderfalken- Teilpopulationen, erholten sich nach dem Verbot von DDT sowie durch strenge Schutzmaßnahmen und nahmen relativ rasch zu. Doch eine Ausbreitung in angrenzende Länder erfolgte nur sehr zögernd oder gar nicht.


Wanderfalke

Nachdem es gelungen war, den Wanderfalken in menschlicher Obhut zu vermehren, begannen Ende der siebziger Jahre Mitglieder des Deutschen Falknerordens (DFO) in Nordbayern und Hessen Wanderfalken aus ihren Nachzuchten bei erfolglos brütenden Paaren zuzusetzen. Später wurden auch Jungfalken bei anderen Greifvogelarten zugesetzt sowie über die Kunsthorst- Wildflug- Methode ausgewildert. Auch in der DDR wurden solche Pläne ins Auge gefasst, zerschlugen sich aber am Desinteresse der zuständigen Behörden. Da eine Ausbreitung des Wanderfalken von den gut reproduzierenden Populationen in Süddeutschland nicht erfolgte und auch ein Ansiedeln einzelner Tiere aus der nur wenige Paare zählenden im Harz und in Thüringen nicht zu erwarten war, gewann das Vorhaben, Wanderfalken in der Sächsischen Schweiz auszuwildern, immer mehr an Bedeutung. Leider war es unter den damals herrschender Politischen Verhältnissen nicht möglich, die von Wanderfalkenzüchtern aus den Altbundesländern angebotenen gezüchteten Jungfalken zu übernehmen. Auch in der polnischen Zuchtstation gelangen nach ersten Erfolgen keine weiteren Nachzuchten.


Wanderfalkenbestand von 1992 bis 2010

So Begann 1989 ein Wiedereinbürgerungsprogramm. Das Projekt wurde 1989/ 1990 durch die LSG- Inspektion Sächsische Schweiz, seit 1991 durch die Nationalparkverwaltung getragen. Das Projekt war auf 5 Jahre veranschlagt, mit der Zielstellung fünf Brutpaare zu etablieren. Da diese 1995 noch nicht bestätigt werden konnten, wurde das Projekt um zwei Jahr verlängert. In sieben Jahren (bis 1996) wurden am Auswilderungsplatz Lilienstein nach der Kunsthorst- Wildflug- Methode 69 Jungfalken aus den Zuchten des DFO in die Natur entlassen. Durch zusetzen in Wanderfalkenhorste der Sächsischen Schweiz wurden weitere acht Jungfalken in die Freiheit entlassen. Insgesamt konnten 77 gezüchtete Jungfalken über dieses Projekt ausgewildert werden. 1992 siedelte sich das erste Paar wieder in der sächsischen Schweiz an. 1993 waren es bereits drei Paare mit fünf Jungen und 1996 fünf Brutpaare mit acht Jungen. Im Jahr 2000 sind es bereits 14 Paare, 20 Jungfalken flogen aus davon 6 Paare (und 6 Junge) in der Böhmischen Schweiz.

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Interessante links :

- Wikipedia- Wanderfalken

- Nationalpark Sächsische Schweiz


Letzte Änderung am 12.01.2012

  Kontakt: goldi@hm-noroc.de



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