Dauer der Wanderung: ca.2-3 Stunden
Markierung:
Ausgangspunkt: öffentlicher Parkplatz vor der Bastei.
Wir schließen uns dem Besucherstrom der an schönen Tagen in Richtung Bastei strömt an und sind nach ca. 100 m an der Stelle, wo sich früher ein Gondelteich befand.
Bis auf einen eingezäunten betonierten Feuerlöschtteich ist von den ehemaligen Weiher nichts mehr zu sehen. Der Rest des Geländes ist heute ein Parkplatz für Hotelgäste und das das auf der Bastei arbeitende Personal sowie Wendeschleife und Haltestelle für den öffentlichen Personennahverkehr und private Bus- und Fuhrunternehmen.
Leider ließ man den Weiher zu DDR- Zeiten völlig verkommen und die Anlagen verfielen. Als 1973 der Bau eines großen Parkplatzes beschlossen wurde, musste der Weiher endgültig weichen. Man betonierte einen kleinen Teil des Weihers ein und nutzte ihn als Feuerlöschteich.
Ein einzigartiges Kleinod, welches man in dieser Form auf dem Bergrücken der Bastei nicht erwarten würde, war der Bastelweiher. Ursprünglich nannten ihn die Ortsansässigen die "Krötenpfütze", da er sehr klein und unscheinbar war. Sein Wasser bezog der Tümpel ausschließlich vom Niederschlag.
Um 1897 verlegte der Gaststättenbetreiber eine Wasserleitung von der Nähe Lohmens zur Bastei. Ein Teil dieses Wassers wurde dabei in die Krötenpfütze geleitet und füllte sie dadurch , beträchtlich an. Der entstandene "Basteiweiher", so nannte man den entstandenen Teich, sollte das Prunkstück des Gaststättengeländes werden. Umfangreiche Baumaßnahmen folgten und mit dem Abschluss selbiger war ein wunderbarer Gondelteich entstanden, der sich perfekt in die Natur einfügte.
Ein Prospekt aus dem frühen 20. Jahrhundert zeigt den Basteiweiher mit einer Insel in der Mitte, auf die eine Brücke führte. Am Ufer stand ein Pavillon und mehrere Sitzbänke boten ausreichend Platz für Wanderer. Auf dem See fuhren Ruderboote und das gesamte Gelände war von einem Holzzaun umgeben. Ein herrliches Stück Erde, welches sicher auch heute mit Begeisterung genutzt würde.
Wir setzen unseren Weg fort und können das erste mal auf unserer Wanderung den herrliche Blick in den Wehlgrund genießen. Der Abgang zur "Wehlsteinaussicht" ist vor dem Basteihotel, links vom Weg, nicht zu verfehlen. Nach dem kurzen Abstecher sind es nur noch wenige Schritte bis zur Bastei.
Innerhalb weniger Jahrzehnte wurde die Bastei zum beliebtesten Ausflugsziel in der Sächsischen Schweiz.
Das Felsmassiv befindet sich 194 m über der Elbe. Die Geschichte der Bastei lässt sich
bis ins Mittealter zurückverfolgen, genau genommen bis 1361, da aus diesem Jahr ein Urkunde existiert, welche das
Bestehen einer Burg, der Burg Neurathen, belegt. Diese Burg umfasste auch die Felsen der Bastei. Erstmals als "Bastey"
erwähnt wird dieser Ort im Jahr 1592, als der Markscheider Mathias Oeder
im Auftrag des Kurfürstentums Sachsen eine
Landvermessung durchführte und diese dokumentierte.
Der Erste, der die Bastei als herausragende Sehenswürtigkeit wahrnahm und wohl auch Besucher auf die Aussicht führte, war der Lohmener Pfarrer Carl Heinrich Nicolai.
Erst 1797 wurde die Bastei in der Literatur, in einem Reisebericht von Christian August Gottlob Eberhard (auch bekannt unter den Namen: Ysop Lafleur, Hilarius Reimbold, Ernst Scherzer), als solche benannt. Christian August Gottlob Eberhard (1769- 1845) war ein an sich völlig unbedeutender „Dichter“, der unter dem Pseudonym Ysop Lafleur 1798 das Buch mit dem für diese Zeit typisch- langatmigen Titel „ Ysop Lafleurs sämtliche Werke oder meiner Herrschaft und meiner Wenigkeit romantische Reise in die sächsischen Sandsteingebirge an der Elbe“ (Halle 1798) veröffentlichte.
Trotz schwieriger Aufstiege, einer fehlenden Basteibrücke und nicht vorhandener Gastwirtschaft war die Bastei zu Beginn des 19. Jh. eines der beliebtesten Ausflugsziele, welches besonders von Malern und Dichtern gern besucht wurde. Eine erst Verpflegungsstelle für Reisende, bestehend aus drei offenen Rindenhütten, stand ab dem 17.5.1812 zur Verfügung, die der Lohmener Fleischer Gottfried Pietzsch betrieb.
Zwei Jahre später wurde unter einem Felsüberhang eine Kochstelle und ein Keller eingerichtet.
Um die gastronomische Betreuung der Reisenden auf der Bastei entbrannte ein jahrelanger Streit zwischen dem Rathener Erblehnrichter Schedlich und dem Lohmener Fleischer Pietzsch. 1815 fuhr Schedlich schweres Geschütz auf und drohte, den Aussichtfelsen, der ihm gehörte, durch eine Mauer abzusperren und .. nur diejenigen Reisenden die Aussicht genießen zu lassen, welche ihn darum persönlich angehen würden und welchen er die Erlaubnis dazu erteilen werde“.
Am 1. August erhielt Schedlich die Pacht auf der Bastei.
Als 1822 Carl von Voß die Bastei besuchte, hatte der Rathener Erbgerichtswirt dem Lohmener Fleischer Pietzsch die Bewirtschaftungskonzession abgejagt: „Wenige Schritte vom Rand der Felsen sind mehrere Hütten von Baumrinde und Bretterbuden errichtet…, Tische und Bänke gibt es an vielen Orten. Ein Gastwirt aus Rathen versieht die Reisenden mit vielerley guten Weinen, kalter, sogar warmer Küche und hat unter den Felsen sowohl Küche als Speisegewölbe eingerichtet.
Das Jahr 1826 war ein wichtiges Jahr für die weitere Entwicklung der Bastei. Am 8.Juli wurde der Vertrag Unterzeichnet in dem Schedlich Neurathen an den Forstfiskus verkaufte. Damit war der Weg für die Errichtung der Hölzernen Basteibrücke.
1826 entstand ein erstes festes Gaststättengebäude. Der Fiskus ließ es durch den Dresdner Hofbaumeister Gottlob Friedrich Thormmeyer errichten. Die alte Rindenhütte wurde Nachtquartier für Führer und "geringe Gäste".
1882 musste Edmund Kayser, der Basteipächter, Konkurs anmelden. Den Zuschlag beim neuen Verpachtungstermin erhielt im Mai 1883 der engagierte, geschäftstüchtige Richard Leukroth, der von den Gläubigern bereits als Konkursverwalter eingesetzt worden war und unter dessen Leitung „außerordentlich viel für die Bequemlichkeit der Besucher“ geschah. Unter der Leitung von Leukroth wurde die Bastei zu einem Ort des Massentourismus.
Die Gastwirtschaft wurde 1893/94 völlig umgebaut und erweitert und eine 6 km lange Hochdruckwasserleitung von der Hohburkersdorfer Höhe gebaut und ersetzte den bisherigen Basteibrunnen an der Basteistraße. Um auch Gäste für mehrere Tage zu gewinnen, entstand „fern von den Lärm des Passantenpuplikums“ ein Logierhaus und für die „allerhöchsten Herrschaften“ ein „elegantes Königszimmer mit prächtiger Aussicht auf die Elbe“. Sogar eine Seilbahn herauf wurde geplant, scheiterte jedoch am Wiederstand der Gebirgsvereinsmitglieder. Die Leukroths wurden, wie Bruno Barthel schrieb, „siehre geestemiert“, und der Chef achtete darauf, „doaß dr Bäckeerjungeoder dr Fleescher oder war sunst woas uff di Bastei bruchte, a kleenes Trinkgeld oder aus dr Küche woas zi assn kriegte“.
Ein Wirt wie Richard Leukroth ließ natürlich die hundertste Widerkehr „der Ersterwähnung und Erschließung der Bastei“ 1897 nicht vorübergehen, ohne sie für das Geschäft nutzbar zu machen. Professor Oskar Lehmann, der Vorsitzende des Gebirgsvereins, wurde gebeten, eine repräsentative Festschrift zu verfassen, und im Pirnaer Anzeiger auf das am 29. Mai stattfindende Ereignis auf der Bastei, „dem besuchtesten und weltbekannten Berg in unserer an Romantik so reichen Sächsischen Schweiz“, aufmerksam gemacht. Herr Leukroth, „der sich wegen der vorzüglichen Bewirtung allerorts eines guten Rufes erfreut“, lasse sich angelegen sein, „diesen Festtag seines Etablissements zu einem besonders genussreich zu gestalten“. Hunderte „Verehrer und Freunde der alten Bastei“ kamen bei herrlichem Frühlingswetter zur Jubelfeier, die mit einem Festspiel der Rathener Lehrerin Crackau eröffnet wurde. Auf der mit Girlanden, Blumen und Fahnen geschmückten Terrasse gab Leukroth ein Festmahl, „a couvert 4 Mark“, für 300 Gäste „aus den verschiedenen Ständen und Berufen“, umrahmt von einer Tafelmusik eines Schützenregiments. Und bevor sich nach Sachenhymne und Böllerschüssen die Veranstaltung in allgemeine Fröhlichkeit auflöste, wurden langjährige Mitarbeiter ausgezeichnet: der Hausmeister, Haberkorn für 25 Dienstjahre mit einer goldener Uhr, die Waschfrau Mehnert für 15 Jahre mit einer goldenen Brosche und der Kutscher Russig für 10 Jahre mir einer sibernen Medaillie. Auch die Rathener Gebirgsfreunde hatten einen Beitrag zum Jubiläum vorbereitet. Zur Erinnerung an die Jubelfeier brachten sie „an einem der Felsen der Basteibrücke eine in goldenen Buchstaben prangende Inschrift an“.
Zwischen 1976 und 1979 arbeitete man am Neubau der Basteigaststätte nach Plänen der Architekten Horst Witter und H. Antelmann.
Um den ständig zunehmende Verkehr gerecht zu werden machte es erforderlich einen weiteren größeren Parkplatz zu errichten. Er wurde nach 1990 modernisiert und wird von der Gemeinde Lohmen bewirtschaftet. Als vorerst letztes Gebäude wurde in den Jahren 1988-1992 das Berghotel Bastei errichtet.
Aus der Bastei befand sich in früheren Zeiten ein Aussichtsturm über dessen Bau wenig bekannt ist.
Der 16,5 Meter hohe Aussichtsturm wurde 1858 als Holzturm errichtet und auf eigene Kosten vom damaligen Basteiwirt Kayser gebaut. Er befand sich auf der höchstgelegenen Stelle des Basteigeländes neben dem Imbiss "Försterrast". Die Aussichtsplattform war über 78 Stufen zu erreichen. Dem interessierten Besucher wurde von einem ständig anwesenden Mann die interessante Landschaft erklärt [2].
Der Grund und das Datum für seinen Abriss sind mir nicht bekannt. Anzunehmen ist aber, das ihn das gleiche Schicksal traf wie andere Aussichtstürme die aus Holz errichtet wurden, und wegen Baufällgkeit abgerissen wurde.
Als einer der ersten hat der Lohmener Pfarrer Carl Heinrich Nicolai die Reisenden auf die Bastei geführt. Die heute auf die berühmte Aussicht führenden Wege waren noch nicht bekannt oder zu der damaligen Zeit noch nicht erschlossen. Wie Nicolai seine Gäste genau führte ist nicht bekannt. In seinem 1801 erschienen Führer „Wegweiser durch die Sächsische Schweiz“ schrieb er nur das er von Lohmen durch den Uttewalder Grund nach Rathen gewandert ist. Auch in seiner zweiten Auflage 1806 des Wegweisers wird nichts über den Aufstieg zur Bastei geschrieben. Es ist zu vermuten, dass der erste Aufstieg durch die Huffkluns an der der Vehmhöhle vorbei auf die Bastei führte.
Erst später wird von Nicolai und Götzinger der Weg durch den Tscherregrund, Höllengrund am Steinernen Tisch vorbei auf die Bastei beschrieben.
Im Jahre 1812 erschien Götzingers zweite Auflage seines Buches “Schandau und seine Umgebung“ in dem er auch den Weg durch den Wehlgrund und Vogeltelle auf die Bastei beschrieb als „Ein steiler Weg, in einem engen von den höchsten Wänden eingeschlossenen Grunde“.
Im Jahr 1827 wurde unter Leitung des Försters Auerswald ein Weg durch Wehlgrund und Vogeltelle zur Bastei angelegt. Gleichzeitig bauten sie einen hölzernen Zugang zur Steinschleuder, deren alte Stufen der Förster freilegen ließ und als erster die frühere Bedeutung dieses Felsens erkannte und ihn diesen Namen gab.
Durch die stetig steigende Zahl der Gäste wurde eine Erweiterung des touristischen Angebotes nötig. Im Jahre 1826 wurde eine hölzerne Brücke vom Neurathener Felsentor über die Mardertelle zum Basteimassiv errichtet. Der Zugang zur Steinschleuder, welcher an den noch heute vorhandenen Stufen im Norden des Gipfels endete, wurde wegen zu großer Unfallgefahr wieder abgerissen, da viele Besucher versuchten die Stufen empor zu steigen und sich dabei verletzten.
Die heutige Basteistraße wurde von der Straße Pirna- Hohnstein um 1816 zur Bastei hin angelegt. Die letzte Erneuerung der Straße erfolgte 2011 bei der auch ein Radweg auf die Bastei angelegt wurde.
Haben wir die phantastische Aussicht auf der Bastei genossen laufen wir der Markierung folgend hinab in Richtung Basteibrücke.
Nachdem wir die Vogeltelle auf einer kleinen Brücke überschritten haben machen noch vor dem Erreichen der Basteibrücke einen Ausflug zur Ferdinandaussicht. Nach dem Besteigen über einige Stufen wird man mit einer prächtigen Aussicht auf die Basteibrücke, Wehlgrund und die kleine Gans belohnt. Den Namen erhielt er nach dem Kaiser Ferdinand von Österreich, welcher als Erzherzog hier weilte.
Die Brücke auf der Bastei ist ein beliebtes Fotomotiv und auf unzähligen Bildern zu finden. Aber nur wenige wissen das sie nicht das erste Bauwerk an dieser Stelle war und auf eine lange Geschichte verweisen kann.
Ein erste Brücke hat schon zu Zeiten der Felsenburg Neurathen bestanden um die Burg von der Basteihochfläche zu erreichen.
Nach der Zerstörung der Burg und ihres Zerfalls bestand sicherlich lange Zeit keine Möglichkeit die ehemalige Burg von der Basteiebene aus zu erreichen. Von gelengendlichen Provisorischen Brücken einmal abgesehen.
Der langsam sich entwickelte Fremdenverkehr um 1800 machte auch vor der Bastei nicht halt.
In den ersten Touristenführern von Nicolei und Götzinger werden die Möglichkeiten die Bastei zu erreichen nur sehr ungenau beschrieben. Es gab aber mehrere Möglichkeiten Die ersten Besteigungen der Bastei bis ca. 1805 erfolgten noch über den steilen Aufstieg direkt von der Elbe aus durch die bescherlichen Hufklums bei der Vehmhöhle bis zum Wartturm. Oberhalb des Wartturms sind noch alte Reste der ehemaligen Steiganlage zu finden.
In den folgenden Jahren nutzte man dann zunehmend die ebenfalls steile Vogeltelle.
Im Jahre 1814 legte Förster Friedrich Traugott Auerswald hier einen neuen Weg an, auf der Besucher über 487 Stufen die Bastei erreichten. Er führte durch den Wehlgrund und die Vogeltelle auf die Bastei.
Auch von Lohmen und Wehlen erreichten viele ihr Ziel.
Durch die stetig steigende Zahl der Gäste wurde eine Erweiterung des touristischen Angebotes nötig. In diesem Zusammenhang wurde auch die heutige Basteistraße um 1826 angelegt was den Zugang von Lohmen her wesentlicht vereinfachte. Zuvor hat sicher schon ein einfacher Fuß- und Reitweg existiert.
Im Jahre 1826 kam es ebenfalls, auf Anregung des Hofbaumeisers Gottlob Friedrich Thormeyer, zu mehreren baulichen Veränderungen auf der Bastei.
Ein Teil dieser Bauvorhaben war die Errichtung eine hölzerne Brücke vom Neurathener Felsentor über die Mardertelle zum Basteimassiv um den Aufstieg von Rathen her bequemer zu gestalten. Zur Entscheidung standen eine eiserne und eine hölzerne Brücke. Die Entscheidung viel zugunsten einer hölzernen Brücke, da die Anfertigung der eisernen Teile zu viel Zeit in Anspruch genommen hätte.
Die hölzerne Brücke verusachte aber nicht unerhebliche Unterhaltungskosten so das am 10. Mai 1849 eine vollständige Erneuerung der Brücke beantragt wurde.
Der Zugang zur Steinschleuder, welcher an den noch heute vorhandenen Stufen im Norden des Gipfels endete, wurde wegen zu großer Unfallgefahr wieder abgerissen, da viele Besucher versuchten die Stufen empor zu steigen und sich dabei verletzten.
Um den sich entwickelten Tourismus gerecht zu werden musste eine dauerhafte Lösung gefunden werden. Die ab 1837 aufkommende Dampfschifffahrt und der 1851 aufgenommene Eisenbahnverkehr bescherte dem Basteigebiet ungeahnte Besucherströme. Um der Sicherheit der Besucher gerecht zu werden und ihnen eine neue Attraktion bieten zu können, ersetzte man 1851 die alte Holzbrücke durch die heute vorhandene, 76 Meter lange, steinerne Brücke. Zur Wahl standen der Bau einer steinernen oder einer eisernen Brücke. Veranschlagt waren für die eiserne Brücke 4800 und für die steinerne Variante 6750 Taler. Trotz der höhernen Kosten entschied man sich am 4. Juni 1849 im Ministerium für einen Steinbau [1].
Der Architekt und Erbauer dieses imposanten Bauwerkes wurde der Königlich Sächsische Landbaumeister Frommherz Lobegott Marx. Er wurde geboren am 23. Mai 1810 in Plauen bei Dresden und verstarb am 06. November 1863 in Dresden wo er auf dem Alten Annenfriedhof bestattet wurde. Marx erbeitete mehrere Jahre unter Gottfried Semper der schon frühzeitig sein Talent erkannt hatte. Im Jahre 1842 wurde er zum Königlich- Sächsischen Landbaumeister berufen. Er errichteten unter anderem auch zwischen 1854 und 1857 mit Karl Moritz Haenel den Turm der Dreikönigskirche in Dresden.
Dem Baustab gehörten weiterhin Landbaukondukteur Reinhold Carl von Schierbrand, dem Landbauassistenten Johann Theophil Freudenberg und Amtsmaurermeister August Joseph Gröschel aus Königstein an. Ausgeführt wurden die Arbeiten von etwa 30 Bauleuten aus der Umgebung.
Am 2. Oktober 1849 wurden die Arbeiten begonnen und am Sonnabend, dem 11.Oktober 1851, wurde das imposante Bauwerk feierlich eingeweiht.
Für die Brücke wurden etwa 1900 Tonnen Sandstein verbaut. Sie besteht aus sieben Bögen ist 76,5 Meter lang und 3 Meter breit.
Um 1910 kam es während eines starken Gewitters zu einem folgenschweren Blitzeinschlag [2]. An der zum Wehlgrund gelegenen Aussicht kam es zu schweren Beschädigungen bei der ein Teil der Aussicht weckgesprengt wurde.
Im Schutz eines Brückenbogen sind die Namen aller, die den Bau planten, genehmigten und ausführten, eingemeiselt. An die Bauherrn der Basteibrücke, Friedrich August II., erinnert heute eine Tafel an der linken Seite des Neurathener Felsentores.
Bis zum Jahre 1938 befand sich auf der Südseite der Brücke ein Durchgang um zur Steinschleuder und einen weiteren geplanten Aussichtspunkt direkt unter der Brücke zu gelangen. zu gelangen. Es kam in diesem ungesicherten Gelände immer wieder zu Unfällen so das sich die Forstverwaltung entschloss den Durchgang mit einer Sandsteinplatte zu verschließen.
Diese Tafel soll an die erstmalige Erwähnung der Bastei in der Reiseliteratur erinnern. 1797 bereiste der Hausangestellte Ysop Laffleur die Sächsische Schweiz und veröffentlichte ein Jahr später seine Reisebeschreibungen, in denen erstmals der Name "Bastei" auftritt. Ausrichter und größter Nutznießer dieser Feierlichkeiten war der umtriebene Basteiwirt Richard Leukroth. Er ließ eine "Festschrift zur 100 jährigen Jubelfeier ihres Eintritts in die Geschichte am 29. Mai 1797" herausgeben, mit dem Haupttitel "Die Bastei in der Sächsischen Schweiz 1797 - 1897".
Die Tafel zum Andenken an Carl Heinrich Nicolai und Wilhelm Leberecht Götzinger an der Wehlnadel ? befand sie früher an der Steinschleuder. Diese wurde zu ehren der sogenannten Entdecker der Sächsischen Schweiz von Schweizerführern im Jahre 1834 an der Steinschleuder angebracht.
Schweizerführer führten in den Anfangszeiten der touristischen Erschließung Wanderer durch das damals noch wenig erschlossene Gebiet.
Wenn man von der Bastei in nördliche Richtung über den Wehlgrund schaut, erblickt man das Felsmassiv der kleinen Gans. Früher bestand der vordere Gansfelsen aus fünf freistehenden Felsen. Bis dahin existierte zwischen der rechtesten unteren Felszacke und dem mächtigen oberen Felsaufbau ein weiterer Gipfel, der sogenannte "obere Ganskopf".
Dieser imposante Vorbau stürzte am 13. April 1948 fast vollständig in die Tiefe. Vom einstigen Gipfel sind heute nur noch die Reste zu bewundern wie auch die Erinnerung an einen ehemaligen Kletterfelsen.
Auf dem Bild sieht man deutlich die drei Gipfel Hinterer, Mittlerer und Vorderer Gansfels und die zur rechten Seite abfallend Oberer, Unterer und den östlicher Ganskopf. Der jetzt fehlende Obere Ganskopf ist mit einem Pfeil markiert.
Der im Jahre 1905 erstmals bestiegene, zur Gruppe der „Gänse“ gehörende Sandsteinfelsen, „Oberer Ganskopf“ wurde im Jahre 1905 von dem aus dem Zittauer Klettergebiet kommenden 23- jährigen Bergsteiger Hanns Schueller und dem seit 1902 in Dresden lebenden Amerikaner Oliver Perry- Smith erstmals bestiegen. Er wurde in den Kletterfelsen- Führer von Rudolf Fehrmann „Der Bergsteiger in der Sächsischen Schweiz“ aufgenommen. Seit dieser Zeit haben sich Jahr für Jahr Hunderte Bergsteiger auf dem höchsten der Gansköpfe die Hand gegeben. Auch die weit entfernt von ihrer sächsischen Heimat in der Wehrmacht dienenden Bergsteiger nutzten damals die wenigen Urlaubstage, um auf ihre geliebten Felsen zu steigen.
Martin Wächtler, der als Maat, bei der Kriegmarine diente, suchte mit seinem Bergkameraden im Spätsommer 1944 das Klettergebiet der „Gänse" bei Rathen auf und machte dabei wiederholt die Feststellung, dass am Kletterfelsen „Oberer Ganskopf“ schwere Schäden zu verzeichnen sind. Martin Wächtler hatte bereits in den 20 er Jahren bei der Besteigung dieses Gipfels mit Bergfreund Karl Ullrich einen gefährlichen lockeren Sandsteinblock losgetreten, der damals im Fall zerstiebte und am Nachbargipfel den unteren Teil des Gühnekamins mit einer Sandschicht Überzuckerte.
Nach 20 Jahren sieht die Sache für die beiden Kletterer viel böser aus. Ein neu entstandener Riss zieht sich quer durch die Aufstiegswand und endet erst tief unter dem großen Überhang des Sandsteinkopfes. Beide stellen fest, dass eines Tages die Gefahr besteht, dass der Kletterfelsen „Oberer Ganskopf“ sein Haupt verlieren wird, weil eine Untermauerung nicht möglich ist und der in den fingerbreiten Riss eindringende Frost das Zerstörungswerk fortsetzen wird. Daraufhin wurde vom Sächsischen Bergsteigerbund wiederholt von einer Besteigung dieses Kletterfelsens abgeraten. In den darauffolgenden vier Jahren wurde noch zaghaft an diesem Gipfel geklettert. Die Besteigung gehörte damals einfach noch dazu. 1948 war es dann soweit ,er stürzte in in die Östliche Talseite ab und löste sich dabei in kleine Teile auf.
Das im Jahre 1938 gelegte Gipfelbuch ist seit diesem Tag nicht mehr aufgetaucht.
Links vom Gansfelsen befindet sich noch ein weiterer freistehender Gipfel dessen Aussehen nach man auch namensgebend den "Plattenstein" nennt.
Ein beliebter Kletterfelsen westlich des Gansfelsens ist die Wehlnadel. Die Erstbesteigung der Wehlnadel erfolgte durch Oliver Perry-Smith, Rudolf Fehrmann und Hanns Schueller am 09.04.1906. Gegenüber des Gipfels der Wehlnadel befand sich früher eine durch ein Geländer gesicherte Aussicht.
Als 1814 der Förster Auerswald einen Steg vom Neurathener Felsentor zur Steinschleuder erbauen ließ, legte man im Zuge dieser Arbeiten auch die mittelalterliche Stufenreihe am mittleren Basteifelsen frei. Als diese freigelegt waren ist der Förster Auerswald hinaufgestiegen und fand große steinerne zugehauene Steinkugeln. Er schloss daraus das hier eine große Steinschleuder gestanden haben muss. Ab diesen Zeitpunkt hieß der Fels die "Steinschleuder".
Auf dem Gipfelbereich sind die Balkenfalze einer Wurfmaschine heute noch zu finden. Mit einer katapultähnlichen Schleuder wurden große, über 50 kg schwere Steinkugeln zur Abwehr gegen Angreifer der Burg geschossen. Im Bereich des Felsmassivs fanden sich allein 5 Sandsteinkugeln im Durchmesser von 37 bis 45 cm. Außerdem wurden zwei Steinkugeln aus der Elbe geborgen. Weitere Falze sowie die große Stufenanlage, die 1816 und 1876 bis 1879 teilweise erneuert wurde, lassen deutlich die Zugehörigkeit der Großen Steinschleuder zur Gesamtanlage Neurathen erkennen. Eine 1823 von Ludwig Richter geschaffene Radierung gibt uns die Ansicht des Tores mit zwei einfachen Holzbrücken- bis zur Großen Steinschleuder führend- wieder. Auf den Felssockeln sind noch die Aufmauerungen der einst tiefer führenden mittelalterlichen Brücke zu beobachten. Um 1821 muss diese Überbrückung entstanden sein.
Das Neurathener Felsentor bildete den Zugang zum oberen Teil der Burg. An der Stirnfront sind beiderseits an den bearbeiteten Sandsteinwänden mehrere große Falze zur Aufnahme erhöhter Räume und Spuren zur Anbringung eines Tores erkennbar. Im Durchgang zeigen sich an der linken Felsseite die schräg aufwärts führenden Schleifrillen der Zugbrückenseile. Diese lassen vermuten, dass ursprünglich der Brückenteil eingezogen und nicht angekippt wurde. 1793 hat in den Rillen ein "Josebh Kröschel avs Behm" ( aus Böhmen) seinen Namen hinterlassen. Hier im inneren Teil des Neurathener Felsentores begann auch der in der Burgenzeit benutzte Wehr- oder Umgang. Stufen und Falze an der Außenwand zur Mardertelle zeigen deutlich die ehemalige Wehrgangsführung um den Felspfeiler herum. Im Felsentor sieht man noch deutlich an den Seitenwänden die Merkmale des Achsen und Räder von Wehlen und Rathewalde her.
Haben wir die Brücke überquert und das Felsentor durchschritten sind es nur wenige Schritte bis zur Felsenburg Neurathen. Man sollte nicht versäumen einen Rundgang durch diese historische Anlage zu unternehmen. Die Burg Neurathen ist eine der größten und gewaltigsten Burgen in der sächsischen Schweiz. Man nimmt an, dass diese Burg etwa zur gleichen Zeit entstand wie die Burg Altrathen. Wahrscheinlich fällt die Entstehung ins 11. Jh., da zu dieser Zeit die Region der Sächsischen Schweiz vor allen durch Franken besiedelt wurde und die Ländergrenzen, des damals noch böhmischen Gebietes, gegen die Meißner Markgrafen abgesichert werden mussten.
In die schriftlich belegte Geschichte trat die Burg Neurathen erstmals im Jahre 1361 ein, als in einer Urkunde von zwei Burgen Rathen die Rede ist. Hieraus lässt wahrscheinlich auch der Name "Neu" Rathen erklären, da diese Burg erst 100 Jahre nach ihrer tiefer gelegenen Schwesterburg urkundlich erwähnt wurde. Aufgrund der unmittelbaren Nähe der zwei Burgen zueinander und ihrer eventuellen Verbindung waren sie die meiste Zeit in der Hand eines Herrschers, welcher jedoch häufig wechselte. Von der ersten Nennung, bis zu ihren Untergang 1469 teilte die Burg also das Schicksal mit Altrathen.
Nachdem die Burg im Jahre 1469 nach fast zweijähriger Belagerung in Brand geschossen wurde und völlig ausbrannte, verlor sie ihre Bedeutung und geriet in Vergessenheit. Als der Freiberger Markschneider Mathias Oeder 1593 eine Karte der Gegend anfertigte, befand sich neben einem Wächterhaus noch ein zweites Gebäude auf dem Gelände der Burganlage.
In den nächsten 200 Jahren wurde es ruhig um die Burg. Nur ab und zu wurden die Reste von den Einwohnern Rathens als Zufluchtsstätte vor herannahenden Truppen in Kriegszeiten aufgesucht. Dies geschah 1639 während des 30 jährigen Krieges, wie auch 1706 im nordischen Krieg. Aus letzterer Zeit blieb uns eine Inschrift von Christopf Hase, im sogenannten Schwedenraum innerhalb der Burganlage erhalten: CHRISTOPH HASE 1706 "WAR TER SWEDE IN LANTE ES KUSTETE VIL GELT".
Seit etwa 1800 begann die touristische Erschließung des Basteigebietes, wobei die ehemalige Burganlage zwar häufig besichtigt aber nicht erschlossen wurde. 1814 ließ Förster Auerswald einen Steg vom Neurathener Felsentor zur Steinschleuder erbauen. Dabei legte man auch eine mittelalterische Stufenreihe auf die Steinschleuder, den mittleren Basteifelsen, frei. Darauf fand man große und Balkenfalze, so das man annimmt, dass hier einstmals eine Steinschleuder stand.
Erst 1906 begann der Dresdner Arzt Herbert Beschorner mit ersten Ausgrabungsarbeiten. Die Auswertung seiner wissenschaftlichen Arbeiten veröffentlichte er in Meiches Buch "Die Burgen und vorgeschichtlichen Wohnstätten in der sächsischen Schweiz". Er fand mehrere Räumlichkeiten und entdeckte bei der Ausgrabung der Zisterne zwei Steinkugeln einer Steinschleuder. Die alten Wege waren mit teilweise bis zu 2 Metern hohem Brandschutt bedeckt, den man teilweise abtrug. Eine zweite, viel umfangreichere Grabung wurde unter Leitung von Dr. H. Lindner in den Jahren zwischen 1929 und 1934 durchgerührt. Man begann mit Schürfungen am Fuß der Burg, bei der zahlreiche Knochen und Keramikstücke gefunden wurden.
1932 entdecke Alfred Neugebauer den einstigen Wehrgang. Dieser wurde 1934 auf 120 Metern rekonstruiert und für Besucher zugänglich gemacht. Weiterhin trug die Forschergruppe großzügig Boden ab, um weitere Wohnstätten freizulegen. Der Wehrgang verfiel in der Zeit des zweiten Weltkrieges stark, so dass er im Jahre 1953 erneuert werden musste. Als man 1982 mit der Rekonstruktion des Wehrganges und anderer Punkte im Bereich der Burganlage begann, war dieses auch der Beginn der zunächst letzten Ausgrabungsperiode, die bis 1985 andauerte. Hauptaugenmerk wurde dabei auf die besondere Wasserversorgungsanlage gelegt, die ein Novum dieser Zeit darstellt. Wie auf vielen Burgen üblich, wurde das Wasser in einer Zisterne gesammelt, von dort aber zunächst durch einen Kiesfilter zur Reinigung geleitet und erst dann entnommen. Außerdem fand man auch viele Gebrauchsgegenstände. Durch all diese Informationen war es möglich eine Rekonstrucktion der Burganlage sowie ihrer Funktion zu erstellen. Als sicher gilt, dass es sich um eine Holzburg handelte, die als Besonderheit einen vollständigen Wehrgang besaß, der sogar die steil abfallenden Nord - und Westflanken mit einbezog. Da die Hauptburg Altrathen recht klein war und sich nicht als Wohnburg eignete, ist anzunehmen, dass die Burg Neurathen als solche genutzt wurde. Eine Zugbrücke befand sich am Neurathener Felsentor, wobei die dazugehörigen Balkenfalze noch heute deutlich erkennbar sind. Über der Mardertelle befand sich eine hölzerne Brücke. Auf dem mittleren Basteifelsen, auf den eine alte Stufenreihe führt, stand seinerseits eine Steinschleuder, mit deren Hilfe im Falle eines Angriffes die eben genannte Brücke zerstört werden konnte.
Haben wir die Burganlage verlassen, gehen wir weiter die Stufen bergab.
linker Hand wieder ein Aussichtpunkt, das Kanapee, was wir recht schnell über ein paar Stufen erreichen. Eine Bank, in Stein gemeißelt, erlaubt uns eine kurzen Pause und einen Blick auf die Elbe und die Basteiaussicht.
Auf dem Basteiweg von der Bastei nach Rathen ist ein kleiner Abstecher zur Tiedgeaussicht zu empfehlen. Der Tiedge mit seiner Aussicht auf die Elbe, Rathen und die Weißen Brüche befindet sich gegenüber des Mönchs, einem bekannten Kletterfelsen, der von einer eisernen Mönchfigur gekrönt wird.
Der ursprüngliche Name war "Rosenbettfels" was sich von den Wort "rosz" ableitet und früher steil bedeutete.
Seinen jetzigen Namen erhielt der "Tiedge" durch die an der Nordseite befindliche Inschrift "Zur Erinnerung an Tiedge, den Sänger der Urania", welche dem Dichter Christoph August Tiedge (1752 - 1841) gewidmet ist.
Tiedke brachte es nicht zu so viel Ruhm und Anerkennung wie andere Dichter und Poeten. Einzig sein Werk "URANIA" (1801) hinterließ zur damaligen Zeit bei vielen Menschen einen nachhaltigen Eindruck. Bei der "URANIA" handelt es sich um eine poetische Abhandlung der kant'schen Philosophie.
Wann die oben genannte Inschrift an den Felsen angebracht wurde ist leider nicht bekannt.
Sandstein ist ein weiches Gestein und unterliegt einer raschen Verwitterung. Schon 1850 kam es am Tiedge, durch Untermauerung gefährteter Stellen, zu ersten Erhaltungsarbeiten.
Nicht nur Wanderer sind von diesen imposanten Stein beeindruckt auch als beliebter Kletterfelsen wird er gern von Bersteigern bestiegen.
Wieder zurück auf dem Wanderweg folgen wir der Warkierung bis Rathen.
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Letzte Änderung am 20.12.2011