Allgemein liest man, dass der Südaufstieg 1708 anlässlich der Besteigung durch August den Starken angelegt wurde. Alte Zeichen und Jahreszahlen deuten jedoch auf einen wesentlich älteren Wegverlauf hin.
Am Beginn der Scharte, die den Westsporn vom Massiv trennt, finden wir ein Mehrfachkreuz, das man sogar in die Zeit der ersten Besiedlung datieren kann. Derjenige, der diese Zeichen - aus welchen Gründen auch immer - angebracht hat, wird wohl auch den Lilienstein von dieser Seite aus bestiegen haben.
Am Beginn des Massivs sind dann an einem Überhang Falze angebracht, die wahrscheinlich auf irgendwelche Unterstellmöglichkeiten hindeuten. Direkt unter der Burg gelegen, ist der Aufstieg zu dieser relativ kurz. Dort- am Eingang zum ehemaligen Burghof- sind große Falze eingehauen, die auf eine Absperrung oder Tor hinweisen. Auf Ansichtskarten aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg, sieht man an dieser Stelle eine Holzabsperrung mit Eingangstür, die man nach Bedarf verschließen kann.
In gerader Richtung befindet sich eine gesetzte Mauer. Da auf alten Grundrissen in gleicher Richtung ein Eingang in die Gemäuer eingezeichnet ist, wird von dort der Zugang bestanden haben. An der Ecke der großen Falze finden wir die zur Zeit älteste bekannte Jahreszahl auf 1599 datiert. Die Wahrscheinlichkeitsform ist deshalb angebracht, weil in älteren Publikationen auf einen Schlussstein hingewiesen wird, in dem die "499" eingehauen war. (Die "499" ist gleichzusetzen mit der Jahreszahl "1499"). Leider ist der Stein wieder verloren gegangen.
Alfred Neugebauer erwähnt eine noch ältere Jahreszahl am "Rabenbad" auf der Südseite. Stark verwittert lässt sie sich nur mit einigen guten Willen als 1589 deuten. Die "15" könnte auch eine "16" sein, schon deshalb, weil sich östlich davon noch eine "1661?" befindet. Wer sich dafür interessiert, sollte sie selbst in Augenschein nehmen und seine Schlüsse ziehen. In der gleichen Wand finden wir noch eine 1708 und eine 1725, beide mit Buchstaben versehen. viel Mühe hat sich Fleischer aus Bautzen gemacht, der neben seinen Namen und dem Datum auch noch einen Ochsenkopf und ein Fleischerbeil verewigte.
Eine weitere Aufstiegsmöglichkeit fährt vom Kirchweg zum Südaufstieg. Dieser Weg wurde auf Ersuchen des Bergwirtes angelegt, da die Gastwirtschaft von Ebenheit, durch dessen Gelände der Aufstiegsweg von Königstein her führte, zeitweise absperrt wurde. Der Forstfiskus übernahm die Kosten, und im Frühjahr 1887 entstand dieser mit vielen Steinstufen versehene Weg. Durch viele herabgestürzte Blöcke führend und von großen Kiefern eingerahmt.
Von der Westseite führt noch ein schöner Weg- jetzt als Kletterzugang ausgeschildert- zum Südaufstieg, in den er unterhalb der Westkante einmündet.
Ein schöner Zugang befand sich noch in der Mitte der Südseite. Haltestangen- jetzt kaum noch erreichbar, da Umwelteinflüsse den Boden abgetragen haben- leiten zu einer mit Geländer versehenen Kanzel. Ein Rohrstumpf deutet darauf hin, dass hier die Telefonleitung auf den Lilienstein führte. Sie soll am ehemaligen Sägewerk Hille ihren Anfang genommen haben. Man befindet sich dort auch am oberen Teil der Liliensteinnadel. Ob der Aufstieg weiterging ist fraglich. Doch ein Bewohner von Ebenheit berichtet das sie als Kinder einen Eisenklammer- oder Stufenweg nach oben benutzten.
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Letzte Änderung am 01.07.2023 |